Reise 2015

Sonnenlicht, Licht für die Schulen.
Dies war das Motto unserer diesjährigen Reise.

In diesem Jahr reisten wir mit drei Freunden nach Afrika. Franco war in Burundi und Ruanda, Mario und Armin waren in Uganda teilweise unsere wichtigen Begleiter für zwei, bzw. drei Wochen. Wir hatten wieder viel Gepäck bei uns, sechs große und zwei kleine Koffer. Alles was in den Koffern war, war wichtig. Deshalb waren wir sehr glücklich, dass sich Franco, Mario und Armin bereit erklärten, jeweils einen Koffer zu übernehmen. In einem der Koffer befand sich Werkzeug für die Solaranlage zwischen T-Shirts für die Kinder. Dann hatten wir an Spezialitäten dabei: für die größeren Schulkinder Taschenrechner, Lesebrillen für Sehbehinderte, Mundharmonikas für Musikbegeisterte und viele, viele T-Shirts für die Kinder und Werbegeschenke von Franco’s Bank.

Ein Koffer war voll gefüllt mit Geschenken, von der Gruppe „ Licht zum Lernen“. Dieses Geschenk bestand aus drei Solarpanelen mit drei Ladereglern, dazu gehörten 12 umgebaute, aufladbare Stablampen. Alles war für die neue Schule in Burundi gedacht. Hier haben wir einen Freund, Jonathan, der sich in verschiedenen technischen Sparten auskennt und mit viel praktischer Intelligenz begabt ist. Noch während wir in Afrika waren, sandte er uns per Mail ein Foto der kleinen Solaranlage, worauf wir sahen, dass sich die Minianlage auf dem Dach befand und ihre Aufgabe erfüllt. Tagsüber werden die Lampen, Computer und Handys aufgeladen und nach der Schule werden die aufgeladenen Stablampen den Kindern mitgegeben, die zu Hause kein Licht haben, als Licht zum Lernen.

Geplant ist, dass technisch begabte Jugendliche aus Afrika darin ausgebildet werden, solche umgebauten Geräte aus diesen Komponenten selbst herzustellen und auch reparieren zu können. Diese Geräte werden dann in allen Schulen und auch für private Haushalte interessant sein. Und für den einen oder anderen jungen Mann könnte dies ein Anreiz für die Gründung einer Existenz sein.
Der Hauptgedanke, der uns in diesem Jahr, in Uganda erfüllte, war das Warten und die Ankunft des Containers, mit der Photovoltaikanlage für die Ramah-Schule und den medizinischen Hilfsgütern für die Maranatha-Schule.

Zunächst beschäftigten wir uns mit den Schulkindern der verschiedenen Schulen. Wir hatten auch in diesem Jahr die Genugtuung festzustellen, dass alle Kinder die Prüfungen der 7. Klasse am Ende der Grundschulzeit mit Erfolg abgeschlossen haben. Mit Freude stellten wir außerdem fest, dass es nur noch ganz wenige Kinder gibt, die eine Klasse wiederholen müssen. Was war geschehen? Die guten Schüler helfen den schwachen, so wie wir es unseren afrikanischen Freunden vorschlugen. Die Schulen haben dies nun so arrangiert und wir sind froh, dass sie gute Ratschläge annehmen und sich dadurch auch nicht bevormundet fühlen.

Überall in Afrika sehen wir, dass den Kindern nun eine gewisse Schulbildung geboten wird, aber die Frage ist doch auch, welche Möglichkeiten gibt es nach der Schule, sowohl für die Buben als auch für die Mädchen, damit sie einmal ein sinnvolles und selbstbestimmtes Leben führen können.

Wie können wir mit einfachen Mitteln helfen? Wir kennen in Kampala eine Schneiderin, die ein eigenes Atelier betreibt. Sie erklärte sich bereit, ihre Räumlichkeiten zu erweitern und wir werden diese mit Nähmaschinen ausstatten. Sie wird die jungen Frauen, die einen angemessenen Betrag als Schulgeld bezahlen, woran wir uns beteiligen werden, unterrichten. Somit hat sie eine gute Existenz und den jungen Menschen ist auch geholfen. Alles wird vertraglich geregelt werden.

Da wir mehr Zeit als sonst für Afrika eingeplant hatten, hatten wir in diesem Jahr mehr Zeit für kranke Kinder. Wir hatten schon viel über mentale Probleme gehört, was dies aber wirklich bedeutet, wurde uns in diesem Jahr klar. Wir erfuhren, dass einige Kinder und auch Erwachsene epileptische Anfälle und andere psych. Probleme haben.

Darüber, dass wir in der Maranatha – Schule eine Krankenstation zu haben, wo Kranke und besonders die Malaria-Kinder mit ihren Problemen hinkommen können, sind nicht nur wir sehr froh. Allein, dass sie sich in ein ordentliches sauberes Bett legen, genug sauberes Brunnenwasser trinken und mit einer sauberen Decke zugedeckt werden können, ist schon oft eine nicht zu unterschätzende Hilfe. Auch die Tatsache, dass es in der Krankenstation Strom gibt, ist ein großer Vorteil.

Dank einer großzügigen Spende von einem Benefizkonzert aus der Schweiz waren wir in der Lage die Krankenstation der Maranatha-Schule innen fertig zu stellen und auch Dinge kaufen zu können, die man in einer Krankenstation unbedingt braucht.

Mit der Schul-Krankenschwester waren wir einen Tag unterwegs, um medizinische Utensilien zu kaufen. Unser Wunsch ist, dass an einem Tag pro Woche dort die Sprechstunde eines Arztes stattfinden soll.
Wir danken Franco, Luca und allen Helfern des Benefizkonzerts für ihren Einsatz.

Hier in Afrika lernten wir Warten und Geduldigsein.

Mit drei Wochen Verspätung und nach vielen telefonischen- und persönlichen Nachfragen kam endlich der Container für die Ramah Schule in Rushango an. Welch eine Freude, dass nun das Warten und die Ungewissheit ein Ende hatten. Noch am gleichen Abend sollte er abgeladen werden, aber leider nicht mit dem Kran wie besprochen, der Kran hätte den Container nur im leeren Zustand abladen können. Gott gab uns auch für die Lösung dieses Problems Weisheit und Kraft: Wir hatten viele, viele Helfer und alle haben mit Freuden angepackt, die ganze Aktion verlief in bester Harmonie. Sogar der schwere und sensible Schaltschrank kam ohne Probleme durch die etwas niedrige Tür ohne Schaden in den Technikraum. Die 12 Batterien, die schon seit über 4 Monaten ohne Strom waren, wurden gleich als Erstes von Mario und Armin an den Generator gehängt. Am nächsten Tag sollte die Arbeit dann weiter gehen. Die Schulkinder waren, obwohl fast tiefste Dunkelheit herrschte (es gab ja noch keinen Strom), nur mit Mühe ins Bett zu bekommen, alle wollten helfen oder mindestens zuschauen.

In den nächsten Tagen ging die Arbeit zügig weiter. Erdkabel wurden an den Schaltschrank angeschlossen, Paneele wurden auf dem Dach montiert, und über Kabel an den Schaltschrank angeschlossen, Lampen in den Schulräumen angebracht. Ab jetzt gab es Licht.

Alle Vorarbeiten erwiesen sich als zeitsparend. Die Schnelligkeit, mit der die Anlage montiert werden konnte, ist auch das Resultat der sorgfältigen Vorbereitung und Planung
Die großen und die kleinen Leute waren von einem Freudentaumel erfasst. Licht, welches man mit einem Schalter anknipsen und jederzeit an- und ausknipsen kann. Es ist wie ein Wunder und doch kein Wunder. Alle haben ja gesehen, was die weißen Leute da im Container angebracht haben und was auf dem Dach von Mario und Armin aufgebaut wurde – es ist einfach Technik und die Sonne von Afrika.
Das Besondere ist, im Dorf Rushango gibt es keinen Strom, aber die 1000 m entfernt liegende Ramah-Schule hat Strom.

Dies wurde ermöglicht:

1. durch die großzügigen Spenden der Firmen:
Solar-World, SMA, Rittal, Stiens, Hoppeke und der Stiftung der Deutschen Bahn

2. durch die Mitarbeit und Planung der vier Ingenieure:
Andreas Herbolsheimer, Mario Di Franca, Armin Dröge, Gerhard Köbele.

Da die Anlage in ihrer Funktion von Deutschland aus überwacht werden soll, wurde auf dem Dach eine Funkantenne installiert. Diese ermöglicht es über die Mobilfunknetze, dass Armin und Mario zu Hause auf ihrem Computer sehen, ob die Anlage zu ihrer Zufriedenheit arbeitet.

Wir waren in diesem Jahr neun Wochen in Afrika unterwegs, es waren zwei Wochen länger, als wir es geplant hatten und es war wirklich eine lange Zeit. Da wir aber auch unsere diesjährige Reise in Gottes Hand legten, müssen wir im Rückblick sagen: Gott macht keine Fehler. Es war kein Tag zu viel. Jeder Tag war mit nützlichen Arbeiten für die Kinder ausgefüllt, die für uns und auch für sie gut waren. Was uns am allermeisten gefreut hat, waren die persönlichen Beziehungen, die wir durch unsere längere Anwesenheit aufbauen konnten.

Wir haben es mehrfach gehört, die Kinder sind glücklich, in einer Schule sein zu können, wo es innen hell ist, wenn es draußen dunkel ist. Das ist für unser Arbeits-Team und für den ganzen Verein ein schönes DANKESCHÖN.