Reise 2015 – Die Bedeutung des Lichts für das Leben
In diesem Jahr starteten wir unsere Reise am 29. Januar. Außer vielen Kleidungsstücken für Kinder konnten wir diesmal 3 Solarpaneele mit je einem Laderegler und 12 aufladbaren Stablampen von der Projektgruppe „Licht zum Lernen“ nach Afrika bringen. Wir übergaben diese Geräte einer neuen Sekundärschule in Rugombo, Burundi, und erklärten dort den Verantwortlichen Funktion und Handhabung. Die Stablampen werden tagsüber bei der Schule mit Solarstrom aufgeladen und abends den Schülern übergeben, die zuhause kein elektrisches Licht haben, damit sie lernen können. Die Freude und Dankbarkeit darüber war groß.
Als nächsten Schritt ist geplant, technisch interessierte Afrikaner hier auszubilden, um sie zu befähigen, solche Geräte aus preisgünstigen Komponenten in ihren Ländern herstellen zu können.
Bei unseren Gesprächen mit den Patenkindern stellten wir mit Freude fest, dass nur noch wenige von ihnen die Klasse wiederholen müssen, weil die Schulen unserem Rat entsprechend inzwischen ein System der Nachhilfe für schwache Schüler etabliert haben.
Nach Beendigung unserer Arbeit in Burundi und Ruanda fuhren wir erwartungsvoll nach Rushango, Uganda, wo der Container, den wir bereits im Dezember mit allen Bestandteilen einer Photovoltaikanlage auf die Reise sandten, eintreffen sollte. Der hatte aber trotz fester Zusagen der Spedition bereits 3 Wochen Verspätung. So mussten wir unseren Reiseplan verändern und den schon gebuchten 7 Wochen noch zwei weitere anhängen.
Als unsere beiden Fachleute, Mario und Armin zur Montage eintrafen, kämpften wir noch in Kampala für die Freigabe des Containers. Mit ihrer Unterstützung und der unablässigen Intervention unserer Vertrauensperson vor Ort schafften wir es schließlich, dass die Anlage am 28. März auf dem Schulgelände eintraf.
Dank der bereitwilligen Hilfe vieler Frauen und Männer konnte der Container entladen, Schaltschrank und Batterien in den Technikraum gebracht und die Solarpaneele auf dem Dach eines Schulgebäudes montiert werden. Nachdem alle Kabelverbindungen hergestellt waren, zeigte sich der Erfolg der guten Vorbereitung: die Anlage arbeitete einwandfrei. Es gab Freudengeschrei, als die ersten Lampen in den Schulräumen eingeschaltet wurden.
Sogar die Bitte des Bürgermeisters der Gemeinde Rushango um einen Stromanschluss für das benachbarte Gebäude der Gemeindeverwaltung konnte erfüllt werden.
Am 1. April wurde die Photovoltaikanlage im Rahmen einer großen Feier mit vielen Behördenvertretern und Gästen aus dem Ort auf dem Schulgelände an die Verantwortlichen der Schule übergeben werden. Die Anlage hat eine Nennleistung von 2.600 Watt. Wir nehmen an, dass hier in Kürze die Hälfte aller Mobiltelefone und Computer des Dorfes aufgeladen werden.
Allen Spendern und allen Anderen, die zum Gelingen dieses unseres bisher größten Projektes beitrugen, sagen wir persönlich unseren herzlichen Dank und übermitteln gerne die überwältigende Dankbarkeit der Kinder, Eltern und Lehrer der Ramah-Schule.
In der Maranatha-Schule in Apac wurde inzwischen die neue Krankenstation in Betrieb genommen, die ein großer Segen für Schüler und Lehrer und andere Menschen aus der Umgebung ist. Der Ortsvorsteher der Gemeinde Atik, auf deren Gemarkung die Schule liegt, suchte uns persönlich auf, um uns für die dadurch erreichte Verbesserung der Lebensqualität seiner Bürger zu danken.
Außerdem konnte mit den Mitteln von Brücke zum Leben ein neues Klassengebäude mit drei Räumen und zwei neue Toilettenanlagen errichtet werden. Auch in diesem Jahr landete die Maranatha-Schule beim Leistungsvergleich im District Apac erneut auf dem ersten Platz. Infolge dieser Auszeichnung erhöhte sich die Zahl der Schüler in diesem Jahr deutlich. Der Direktor der Schule, Jimmy Obura, der im Herbst 2014 als unser Gast in Deutschland weilte, berichtete und zeigte uns, wie er bereits begann, die auf seiner Reise gewonnenen Erkenntnisse in den Lehrplan und auch in den Schulalltag zu übernehmen.
Was wir in diesem Jahr in den Schulen sehen und erleben durften, macht uns Mut, unsere Arbeit mit Freude und Energie fortzusetzen. In den nächsten Jahren wollen wir unsere Aufmerksamkeit mit Nachdruck auch auf die berufliche Ausbildung richten. Wir bitten Sie/Euch, uns weiter Ihr/Euer Vertrauen für diese Arbeit zu schenken.
Felicitas und Gerhard Köbele