Bericht vom Reiseteam 2013 nach Ostafrika: G. Castellanos, E. Paar, F. und G. Köbele.
Ein Team des Hilfswerkes Brücke zum Leben e.V. besuchte vom 5. Februar bis zum 10. März 2013 die ostafrikanischen Länder Burundi, Ruanda und Uganda. Ziel des Besuches war, die Entwicklung bestehender Hilfsprojekte zu besichtigen und neue Projekte zu starten. Wir danken Gott für seinen Schutz während unserer ganzen Reise.
Für dieses Jahr waren vom Verein folgende Projekte geplant:
- Besichtigung und Unterstützung der Bauarbeiten für eine private Sekundär – Schule in Burundi
- Sammlung und Nutzung von Regenwasser in Uganda
- Bau von ökologischen, holzsparenden Kochherden in Uganda
- Kauf eines neuen Schulgelände
Heute möchten wir Euch von der Herstellung der ökologischen Kochherde in Uganda berichten. Eine der größten Herausforderungen in Afrika ist die fortschreitende Abholzung der Wälder. Eine schwerwiegende Rolle dabei spielt die Kochweise der meisten Familien in Afrika: Der Kochtopf steht auf drei Steinen, darunter wird das Feuer mit hell lodernder Flamme in Gang gehalten. Ein großer Teil der Hitze entweicht nutzlos in die Atmosphäre. Diese Kochweise hat neben dem hohen Verbrauch an Brennholz noch andere fatale Folgen: Frauen und Kinder leiden aufgrund der starken Rauchentwicklung ständig an Krankheiten der Atemwege und der Augen. Schwere Verbrennungen bei Kindern, die sich oft in der Nähe des offenen Feuers aufhalten, sind nicht selten.
Von dieser Problematik waren auch die Schulen Ramah und Maranatha in Uganda betroffen. Hier wird in sehr großen Töpfen gekocht – meistens Maisbrei (Posho) und Bohnen – und damit nichts anbrennt, muss stundenlang gerührt werden. Es ist unvermeidlich, dass das Kochpersonal dabei viel Rauch einatmet.
Aufgrund der Erfahrungen mit holzsparenden Herden in anderen Ländern entwickelten Emanuel Paar, ein Ingenieur für Heiztechnik, und Gustavo Castellanos ein für die Verhältnisse in Afrika taugliches Herdmodell. Unser Anliegen war, dass es eine einfache Konstruktion sein sollte, die überall leicht nachgebaut werden kann.
In der Ramah – Schule angekommen wurde unter der Leitung von Emanuel und gemeinsam mit Lehrern und Verantwortlichen der Schule mit dem Bau des ersten Kochherdes begonnen. Der Schul – Herd muss entsprechend groß sein, deshalb hat er drei Brennkammern, jede Brennkammer hat einen eigenen Rauchabzug. So kann mit drei Töpfen gleichzeitig gekocht werden. Dieser Herd verbraucht tatsächlich weniger als die Hälfte des Feuerholzes, welches eine offene Feuerstelle benötigt und das Beste ist, dass die Köchin nicht mehr im Rauch arbeiten muss und ab jetzt Augen und Atemorgane schonen kann. Ihr könnt es Euch denken: dieser Herd ist zum Luxusmodell geraten. Es wurde auch gleich ein Funktionstest durchgeführt, welcher zur Zufriedenheit aller Beteiligten ausfiel.
Der zweite Kochherd wurde in der Maranatha – Schule im Norden von Uganda, in Apac, gebaut. Er sieht etwas anders aus und ist auch ein Unikat. Auch hier hatte Emmanuel viele Helfer und Zuschauer bei seiner Arbeit.
Der Herd hat zwei Brennkammern mit Abzugsrohren und ist ebenfalls für sehr große Töpfe geeignet. Nach der Fertigstellung wurde auch hier ein Funktionstest gemacht. Das Werk war gelungen und alle Gesichter strahlten. Der Koch der Schule wünscht sich zusätzlich noch einen kleinen Herd, welcher vonn den Männern hergestellt werden wird, welche beim Bau des großen Herdes mitgeholfen haben. Diese drei Herde sollen nicht die einzigen Kochherde in Uganda bleiben. Es soll ein Projekt zur Selbsthilfe werden, durch welches so viele Familien wie möglich, umweltfreundlicher, gesünder, ungefährlicher und sparsamer kochen können. Ein Handwerker, der beim Bau der beiden großen Herde eifrig mitgeholfen und dadurch gelernt hat, wird selber Herde bauen und wieder andere
Personen anleiten.
Für jeden fertig gestellten Kochherd wird das Hilfswerk Brücke zum Leben e.V. einen Zuschuss von 40,-€ bezahlen. Dieser Betrag schließt nicht nur Materialkosten ein, sondern auch Transport- und Reisekosten des Helfers, der die Herde bei den Familien bauen wird.
Für Eure großartige Unterstützung sind wir sehr, sehr dankbar. Gott erhalte in uns allen das Feuer der Nächstenliebe.
G. Castellanos, E. Paar und F. & G. Köbele
Das Brücke zum Leben e. V. Reiseteam 2013 in Ostafrika: